Historisches Bild vom Moskaubad-Freibad

Historie

Geschichte des Moskaubades

1925 beschloss der Rat der Stadt Osnabrück, auf dem Gelände „In der Moskau“ ein Freibad einzurichten. Lange vorher, bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts, befand sich an der Quelle eine Papiermühle, später eine Kaffeewirtschaft.

Unter der Leitung des Stadtbaurates Friedrich Lehmann entstand mit dem Moskaubad einer der „Bauten der Gemeinschaft“ der Weimarer Republik. Und es war eine der ersten öffentlichen Einrichtungen für erholungssuchende Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger. Um körperliche Belastungen in der industriellen Arbeitswelt auszugleichen, hatte der Sport an Bedeutung gewonnen. Die „Stätte der edlen Körperpflege“ sollte der Gesundheit dienen – dazu gehörte neben der körperlichen Bewegung auch die Hygiene. Die Bauarbeiten erfüllten auch einen weiteren Zweck. Vorübergehend bekamen 100 bis 120 Erwerbslose Arbeit. Sie schachteten die Becken ausschließlich in Handarbeit aus.

Als das Freibad am 7. August 1926 eröffnet wurde, regnete es in Strömen. Ein Schalmeienorchester trat auf, und eine Militärkapelle begleitete Sportler der Reichswehr. Soldaten sprangen in voller Montur von den bis zu 10 Meter hohen Plattformen des Sprungturms. Schon bald gab es einen Besucherrekord: Am 5. September 1926 kamen 10.000 Menschen ins Bad.

Das parallel zur Tribüne verlaufende Becken war 100 Meter lang. Davon abgetrennt waren das Frauenbad, das Familienbad (Jungensbecken) und ein Nichtschwimmer Areal. Ein flaches Vorwärmbecken befand sich hinter der Tribüne. Erst Mitte der dreißiger Jahre wurde die Trennung der Geschlechter im Badbereich aufgehoben.

Das Gelände am Rande der Schwimmbecken hieß zwar „Licht- und Luftbad“, aber eine Liegewiese befand sich dort noch nicht. Anfangs bestand der Boden unmittelbar neben den Becken aus Sand. Oft haben Kinder sich damit eingepudert, bevor sie ins Wasser sprangen. Erst nach und nach entwickelt sich das Freibad weiter. So waren bei der Eröffnung die Türme an den Seiten der Tribüne zunächst noch nicht fertiggestellt.

Eine besondere Attraktion gab es bis zum zweiten Weltkrieg in den Wintermonaten: Waren die Becken zugefroren, dienten sie als Eisbahn. Der Schwimmmeister legte dann zusätzlich eine Eisfläche vom Torhaus bis zu den Becken an, und die Besucher konnten schon am Eingang auf ihren Schlittschuhen zur Bahn gleiten. Brauchte die Osnabrücker Bierbrauerei Gefrorenes, diente das Freibad als Eisquelle.

Im zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben das Bad. Unter etwa 80 Treffern in den letzten Kriegsjahren, die vor allem der Bahnlinie galten, befand sich eine Luftmine, die den Sprungturm ins Becken stürzen ließ. Wo jetzt das neue Hallenbad steht, befand sich früher das Freibad-Restaurant. In dessen Dachgeschoß wohnte Adolf Ellinghaus, der erste staatlich geprüfte Schwimmmeister Osnabrücks, mit seiner Familie. Bomben zerstörten auch dieses Haus.

Die britische Militärregierung ließ das Freibad 1945 renovieren, um es zunächst für die Besatzungstruppen zu nutzen. 1946 stand es auch Osnabrückern wieder zur Verfügung.

Namensherkunft

Woher hat das Moskaubad seinen Namen?

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